Das Potential der Pflege für Menschen mit neuromuskulären Erkrankungen
Prof. Dr. Veronika Waldboth, Leiterin Entwicklung und Pädagogik MScN, ZHAW Gesundheit, Institut für Pflege
«Im Rahmen meiner Arbeit darf ich Bildungsangebote für Gesundheitsfachpersonen gestalten und innovative Forschungsprojekte planen und umsetzen. Pflegende können wichtige Rollen in der Versorgung von Menschen mit Muskeldystrophien und anderen neuromuskulären Erkrankungen (NMD) übernehmen.
Pflegende werden in ihrer Grundausbildung vor allem in Bezug auf häufig vorkommende Erkrankungen geschult und erlangen Kompetenzen in grundlegenden Pflegetechniken. Um sie vermehrt für seltenere Erkrankungen wie Duchenne Muskeldystrophie zu sensibilisieren und zu befähigen, lehre ich diese Themen in der Aus- und Weiterbildung.
Wir haben im Rahmen eines Forschungsprojekts ein Konzept fürs Care Management und ein Schulungsprogramm entwickelt, nachdem derzeit schweizweit acht interprofessionelle Teams arbeiten. Als Schnittstelle innerhalb des interprofessionellen Behandlungsteams, befähigen sie Betroffene, Angehörige und Fachpersonen durch gezielte Interventionen, mit den medizinischen und pflegerischen Anforderungen der Erkrankungen und damit verbundenen gesundheitlichen und psychosozialen Problemen effektiver umzugehen.
Mein Interesse für Menschen mit NMD kommt aus einer persönlichen Erfahrung mit einem Angehörigen, der mit einer Muskelkrankheit lebt. Ich bin motiviert und möchte mich weiter für Betroffene und ihre Familien einsetzen.»
Prof. Dr. Veronika Waldboth, Leiterin Entwicklung und Pädagogik MScN, ZHAW Gesundheit, Institut für Pflege