Portrait Jörg Köppl

«anders hören – andere hören»

Als Klangkünstler und Komponist höre ich gerne zu: Was Menschen sagen, wie sie klingen und was ihre Stimmen sonst noch erzählen. Dabei versuche ich, nicht zu werten, sondern nur möglichst genau zu verstehen (und zu fühlen).

Durch die Arbeit mit Rollstuhlfahrenden habe ich viel gelernt. Vor einer Aufführung fragte ich eine Darstellerin, ob sie denn nicht nervös sei, vor so vielen Menschen aufzutreten. Sie meinte, sie sei sich gewohnt, angestarrt zu werden. An jeder Bushaltestelle sei das so. Aber hier werde sie von Leuten angeschaut, die zuhören, was sie zu sagen habe.

Dafür ist die Bühne da: Für Geschichten und Ideen, die sonst überhört werden. Kunst muss Fragen stellen und darf verunsichern. Nachher müssen wir schauen, was wir daraus machen. Ich finde es wichtig, dass bei diesem Prozess alle Stimmen zu Wort kommen.

Jörg Köppl

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